“Wohnberatung im Quartier” – Tagungsdokumentation

Vorwort:

Wohnberatung-im-Quartier“Über 100 Menschen aus dem ganzen Land kamen zur Fachtagung „Wohnberatung im Quartier“. Anlass war das 25-jährige Bestehen der Wohnberatung und das 15-jährige Bestehen der LAG Wohnberatung NRW. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kommunen und Kreisen, Gesundheitswesen, Wohlfahrtpflege, Wissenschaften, Selbsthilfeverbänden, Wohnungswirtschaft und Ministerien diskutierten gemeinsam mit Wohnberatungsfachkräften aus ganz Nordrhein-Westfalen über die Bedeutung der Wohnberatung für den Verbleib der Menschen im Quartier.

Ausdrücklich gewürdigt wurde die enorme Leistung des Dortmunder Kreuzviertel-Vereins. Erst durch ihn nahm eine Entwicklung ihren Lauf, die bundesweit einmalig ist und heute den fast flächendeckenden Ausbau von professionellen Wohnberatungsstellen in NRW zur Folge hat. Unermüdlich brachte der Kreuzviertel-Verein die Wohnberatung in der politischen Diskussion auf Landes- und Bundesebene voran. Hieraus wiederum erfolgte vor 15 Jahren der Anstoß zur Gründung der LAG Wohnberatung NRW, eine Leistung, die durch Ministerin Barbara Steffens nachdrücklich gewürdigt wurde.

„Ich habe gut in Erinnerung, dass die Akzeptanz und das Bewusstsein für Wohnberatung noch Anfang der 90er Jahre in der Politik und in der Bevölkerung kaum vorhanden war“, blickte Reinhard Pohlmann vom Fachdienst für Senioren von der Stadt Dortmund als langjähriger Wegbegleiter der Wohnberatung auf die Entwicklung zurück. „Das Bewusstsein für eine rechtzeitige Anpassung der Wohnungen ist generell gestiegen. … Gleichwohl schieben die Menschen auch heute noch sinnvolle bauliche oder technische Anpassungen gern hinaus, egal ob als Mieter oder Eigentümer. Wohnberatung bleibt mithin eine Dauerbaustelle.“

Eine Einschätzung, die auch Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks teilt, wenn sie in ihrem Grußwort schreibt: „Die Bedeutung der Wohnberatung wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Schon heute ist sie eine wichtige und unverzichtbare Partnerin gerade auch für die Politik. Ohne eine funktionierende Wohnberatung ist die Bewältigung der vor uns liegenden wohnungspolitischen Aufgaben schwer vorstellbar.“

Gabriele Winter, Sprecherin des Fachausschusses Senioren der Freien Wohlfahrtspflege NRW betonte insbesondere, dass Wohnberatung von zentraler Bedeutung bei der Umsetzung des politischen Willens ambulanter vor stationärer Versorgung sei.

NRW-Ministerin Barbara Steffens hob in ihrem Beitrag die Notwendigkeit der professionellen und unabhängigen Wohnberatung hervor. Es gehe nicht darum Verkaufsgespräche zu führen und möglichst viel zu verkaufen, sondern um die Kompetenz zu wissen, was in welchen Situationen am Ende auch funktioniert. So formulierte sie, dass auch nicht jeder beraten könne, denn diese Beratung sei manchmal für die Menschen existentiell. Zugleich appellierte sie, die Wohnberatung nicht nur mit Pflegebedürftigkeit zu verbinden, sondern ihren wichtigen Beitrag zur Prävention zu berücksichtigen. Auch Menschen ohne Pflegebedarf benötigten Wohnberatung, um ein Leben in Normalität in ihrem gewohnten Quartier führen zu kön-nen.

Gunnar Peeters, Leiter des Referats Pflege des vdek, unterstrich, dass die Landesverbände der Pflegekassen Wohnberatung bereits seit 2009 dauerhaft fördern und dabei insbesondere die Beratung für Menschen mit Demenz in den Blick nehmen. Mit 2,2 Millionen Euro bildet die Förderung der Wohnberatung schon heute den mit Abstand größten Einzelposten unter den niedrigschwelligen Hilfe- und Betreuungsangeboten.

In den nachfolgenden Diskussionsrunden mit Fachleuten aus Wohnungswirtschaft und Politik unterstrichen diese die Aufgabe, Wohnberatung, Wohnungsanpassung und Barrierefreiheit gemeinsam mit energiepolitischen Fragestellungen kontinuierlich in die Öffentlichkeit zu bringen und zu halten. Gleichzeitig wurde und wird Wohnberatung eine zentrale Bedeutung für den Verbleib von Menschen in ihren gewohnten Quartieren zugesprochen.

Viel Freude beim Lesen!”

Die Broschüre (ein oder zwei Exemplare) kann gegen € 2,00 in Porto angefordert werden bei:
Susanne Tyll
Sprecherin der LAG Wohnberatung NRW
Linner Str. 7
47829 Krefeld .
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